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Nachhaltigkeitsstudie zur Photovoltaikindustrie mit Überraschungen

Die Photovoltaik ist im Kern eine Halbleitertechnologie und daher ebenso energie- und rohstoffintensiv. Bei der Bewertung der Nachhaltigkeit eines Herstellers und seiner Produkte muss die gesamte Kette der eingesetzten Herstellungsverfahren berücksichtigt werden.



Aufgrund der Heterogenität der Prozesse ist die Transparenz der Photovoltaik-Hersteller ein entscheidendes Kriterium. Die Murphy&Spitz;-Studie betrachtet die gängigen Herstellungsprozesse vom Sandkorn bis zum Endprodukt Solarmodul. Dabei erörtert sie den Energieeinsatz und verwendete Materialien und beantwortet die Frage nach der Technologie mit der energetisch günstigsten Bilanz.

Studienresultate - das sind die Top-Ranking-Plätze

Die abschließende Bewertung der untersuchten Unternehmen kommt zu einigen überraschenden Resultaten: Insgesamt führen SolarWorld und First Solar das Ranking an, gefolgt von dem chinesischen Hersteller Yingli. Generell punkteten alle untersuchten chinesischen Unternehmen mit dem Nachweis eines Umweltmanagementsystems nach ISO 14001-Norm. Der amerikanische Hersteller First Solar bekam die besten Noten aufgrund der hohen Transparenz, der Qualität der Informationen, dem Recycling-Ansatz und der Umweltrelevanz von Zulieferern. Das deutsche Unternehmen SolarWorld lieferte ein ähnliches Bild. Allerdings mussten Abstriche gemacht werden, weil nur ein Teil der Produktion nach ISO 14001 zertifiziert ist. Der amerikanische Hersteller Sunpower bildete in der Untersuchung das Schlusslicht und glänzte nur mit dem Marketing seiner Produkte als umweltfreundlich. Die eigenen Produktionsprozesse blieben gänzlich undokumentiert.

Umweltbewusstsein wird großgeschrieben

„Die Annahme, chinesische Hersteller produzierten nicht umwelt- und sozialverträglich, kann nicht allgemein getroffen werden. Die breite Implementierung der ISO 14001-Norm beweist, dass die Hersteller ein Umweltbewusstsein entwickelt haben und über Instrumente verfügen, Umweltschutzziele zu definieren, umzusetzen und zu dokumentieren. Die Lücken beim Nachweis der Zuliefererkette geben allerdings Anlass für Kritik. Hier ist die Transparenz bei den Chinesen noch verbesserungswürdig“, erläutert Nicole Vormann, Leiterin Sustainability bei Murphy&Spitz; Research, das Resultat.

Murphy&Spitz; ist seit 1999 erfolgreich im Bereich nachhaltigen Investments aktiv und gehört zu den wenigen Experten im deutschsprachigen Raum, die ein eigenes Researchteam mit Schwerpunkt auf nachhaltiges Investment unterhalten. Murphy&Spitz; Research berät den Murphy&Spitz; Umweltfonds Deutschland und den Murphy&Spitz; Umweltfonds Welt.

Letzte Aktualisierung: 26.01.2010